Stolz trugen die Kindergartenkinder ihre selbstgebastelten Laternen in der Dämmerung am Kuhsee entlang. Am frühen Abend des 13. November feierten Kinder, Eltern und weitere Angehörige sowie die Teams der beiden Gruppen des Waldkindergartens am Kuhsee den Sankt-Martins-Tag. Sie sangen Laternen- und Sankt-Martins-Lieder mit Gitarrenbegleitung und hörten die Geschichte des heiligen Martin, der der Überlieferung nach seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte und dem danach Jesus erschien. Gemütlich am Lagerfeuer klang der Abend mit gemeinsamem Essen und Trinken aus.
Mit Schaufeln, Schubkarren, Handschuhen und Minibagger ausgerüstet errichteten einige Eltern der Waldkindergartenkinder innerhalb von vier Tagen die Unterkonstruktion für eine mongolische Jurte. Nicht eingerechnet wochenlange Vorarbeiten, Planung, Genehmigung – die Mongolen wären vielleicht sogar stolz auf uns.
Gemeinsam wurde gegraben, gebaggert, Beton gegossen, gesägt, gehämmert und geschwitzt. Die so entstandene Holzplattform im Garten des Jungendzentrums Lehmbau dient als winterfester „Boden“ der Jurte. Sobald Restarbeiten wie die Zugangstreppen und die Inneneinrichtung fertig gestellt sind, wird das große Zelt als zusätzlicher Rückzugsort für die mittlerweile auf 26 Kinder angewachsene Waldkindergartengruppe verwendet, zusätzlich zum bereits bisher genützten Raum des Lehmbaus.
Vielen Dank an alle Mithelfer und ganz viel Freude und tolle Erlebnisse allen aktuellen und künftigen Waldkindern mit und in der Jurte.
Kerzenschein, Fichtennadelduft und neugierige Kinderaugen zauberten eine erwartungsvolle Atmosphäre, als sich Kinder, Eltern und Mitarbeiter des Waldkindergartens am Kuhsee am Nachmittag des 21. Dezember gemeinsam auf Weihnachten und die Ferien einstimmten. Das Team um Marete Kisch und Markus Mayer hatte wieder die Weihnachtsspirale vorbereitet, auch Adventsgärtlein genannt. Dabei wird eine große Spirale aus Fichtenzweigen am Boden ausgelegt, in deren Mitte eine Kerze steht. Die Kinder dürfen mit einer kleinen Kerze in die Spirale hineinlaufen, ihr Licht entzünden und so abstellen, dass die Spirale von innen nach außen immer heller leuchtet.
Das meditative Ritual der Lichterspirale hat seinen Ursprung in der anthropologischen Pädagogik. Hier interpretiert man den Weg in die Spirale als einen Weg der Individualität. Der Weg zurück nach außen gilt als Symbol für die Gemeinschaft, da die Kinder gemeinsam dazu beitragen, die Spirale zum Leuchten zu bringen.
Die Aufregung der Waldkinder war deutlich zu spüren, als eines nach dem anderen seine Apfelkerze in die Hand nahm und konzentriert den immer heller leuchtenden Spiralweg entlangging. Währenddessen sangen die Erwachsenen Weihnachtslieder, begleitet von Akkordeonspiel. Das besinnliche Flair stimmte wunderbar auf Weihnachten ein. Mit Punsch und Plätzchen klang der Nachmittag aus.